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Wilderness Blog Post - Orientieren, Grundlagen der Karte

Machst du dich auf den Weg, hinterlasse deinen Namen, das Datum sowie die Zeit für eventuelle Suchmannschaften, und markiere die Richtung in welche du gehst. Kennzeichne den Weg regelmässig mit unmissverständlichen Markierungen. Hierdurch kannst du im Falle der Umkehr wieder zum Ausgangspunkt zurückfinden und erleichterst auch dem Rescue Team dein Auffinden. Passe hierzu die Umgebung an. Aufgehäufte Steinhügel, geformter Schnee, abgeknickte Äste, Richtungsweisende Pfeile, … markiere auch Gefahrenstellen mit einem dreifach angelegten Zeichen.

Wo stehe ich, was sehe ich und wohin will ich!


Verschaffe dir einen Überblick über deinen Standort und, wenn möglich, auch über den bevorstehenden Weg. Ein grobes geographisches Wissen bringt dir im Vorfeld viele Vorteile. Schließlich hast du deine Tour geplant und kennst in groben Zügen die Umgebung, oder?

Mit einer Karte im entsprechenden Maßstab sollte dies jedoch auch kein Problem sein. Vielleicht zeichnest du von deinem erhöhten Standort auch selbst eine um sie später mit deiner Marschtabelle zu nutzen. Siedlungen, Bewuchs, eventuell das Verkehrs- Wegenetz, die Geländeform, Gewässer, topographische Einzelheiten und die Höhenunterschiede sind immer interessant.

Karte Übersicht
Norden befindet sich auf der Karte immer oben, somit steht die Kartenschrift in West-Ost Richtung!


Auf gekauften Karten kommen die Äquidistanz - Unterschiede der Höhenlinien zueinander, die Himmelsrichtung sowie die Deklination - Missweisung zwischen magnetisch und geographisch Nord, das Erscheinungsjahr, der Maßstab, evtl. Längen- Breitengrade, und die Legende hinzu. Nutze für dein Zeichnung auch Farbunterschiede, einfache Icons und eine Legende, so dass auch andere sie lesen und einfacher handhaben können.

Orientiere dich bei älteren Karten nur nach solchen Gegebenheiten die sich nicht, oder so gut wie nicht, natürlich verändern können. Gewässer, Höhen- Eisenbahnlinien, Straßennetze, ...


Bevor du jedoch mit einer Karte arbeiten kannst muss sie anhand der Umgebung ausgerichtet werden, so dass sie auch mit ihr übereinstimmt. Hier sprechen wir über das Einnorden der Karte.

Grobes Einnorden der Karte ohne Kompass
Hierbei wird die Karte durch Sicht grob an die Umgebung angepasst. Dabei bietet es sich immer an einen erhöhten Standpunkt zu nutzen.

Im Weiteren kann eine Route nur erarbeitet werden wenn der eigene Standort bestimmt ist.

Standortbestimmung
Zwei genau bestimmte hintereinander liegende Punkte, welche auf der Karte auch verzeichnet sind und vom eigenen Standpunkt aus gesehen in einer Linie liegen, werden auf der Karte mit einer langen Linie verbunden. Das Ganze wird mit zwei weiteren Punkten wiederholt. Der Schnittpunkt der Linien ist dein Standpunkt. Es ist aber auch möglich mit einer Linie durch das Schätzen der Entfernung grob den Punkt zu bestimmen auf dem man sich auf der Peillinie befindet.

Hinzu kommt die Distanz, die man hinter sich bringen muss um das Ziel zu erreichen.

Entfernungsermittlung
Unter Einbeziehung des Maßstabes deiner Karte dürfte dies auf der Karte wohl kein größeres Problem darstellen. Es gibt jedoch auch Entfernungsmesser zur Ermittlung der Distanz. Dieser besteht aus einem Zahnrad, mit welchem die Strecke auf der Karte abgefahren wird. Eine Skala zeigt die abgefahrene Entfernung an, welche mit dem Kartenmaßstab berechnet werden kann. Steigungen und Gefälle sollten bei deiner Entfernungsermittlung jedoch auch berücksichtigt werden. Um hier einen realen Distanzwert zu erhalten, ist das Einplanen eines Zuschlages von einem Drittel der Gesamtstrecke nötig. Längere, verwinkelte Strecken können aber auch mit einer Schnur abgemessen, am Maßstab angelegt und abgelesen werden.

Doch welche Route ist die beste? Grundsätzlich sollte eine Gerade ja immer die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten darstellen. Aber ist sie auch die schnellste? Solange ihr euch auf einer ebenen Fläche ohne Hindernisse wie Flüsse, Sumpf, dichter Wald oder Berge befindet, könnte man beidem zustimmen. Jedoch ist dies meist nicht der Fall. Zumal sich ja immer noch die Frage stellt, kann ich die Strecke direkt ohne Zwischenziel hinter mich bringen? Brauche ich eventuelle Umwege um mich mit Nahrung oder Wasser zu versorgen? Ist es nicht besser gerade dieses Gebiet zu umgehen um nicht ...?

Kommen noch Höhendifferenzen hinzu, wie speziell im Gebirge, wird es schwieriger. Hier sollte man sich, wenn möglich, immer auf der gleichen Höhenlinie bewegen um Energie einzusparen. Nichtsdestotrotz sollte man auch nie nur von sich ausgehen, was der Einzelne schafft, wird die Gruppe oder der Teampartner vielleicht nicht bringen können. Wie sieht es mit eurem Reisepartner aus?

Bei längeren Distanzen / Touren bietet es sich an, jede Bewegung anhand einer Marschtabelle oder Streckenskizze zu dokumentiere um, wenn notwendig, den Rückweg finden zu können. Sprechen wir also über eine Marschtabelle oder auch Streckenskizze.

Marschtabelle - Streckenskizze
Hierzu wird, ausgehend vom eigenen Standort, über eindeutig identifizierte Punkte, jede Marschetappe zumindest mit Zeit, Entfernung sowie Richtung eingetragen. Zwischenziele die nicht einsehbar sind sollten je nach Geländeart nicht mehr als einen Kilometer voneinander entfernt sein. Speziell in dicht bewachsenem Gelände kann es sich hier auch nur um wenige Meter handeln. Um es einfacher zu gestalten können auch markante Geländepunkte mit der Marschlinie verbunden werden.

Anhand dieser Marschtabelle kann jederzeit der Streckenverlauf zurückverfolgt werden. Ein Verlaufen ist somit unmöglich, und eine genaue Dokumentation zur Tages- Leistungsauswertung im Bereich des Möglichen.

Und wenn du keine Karte hast, fertige dir eine an. Nutze hierzu dein Wissen um die Umgebung und das was du siehst.

Karten / Skizzen Zeichnen
Von unserem erhöhten Standpunkt haben wir einen guten und weiten Blick, was das Zeichnen einer Übersichtskarte vereinfacht. Bringe soviel als möglich über das Gelände in Erfahrung. Auf deiner Skizze sollten alle wichtigen und markanten Punkte, die Himmelsrichtungen und der eigene Standpunkt eingetragen werden. Soll die Skizze jedoch auch für andere Personen lesbar sein, sollten alle genutzten Farben und Zeichen natürlich in einer Legende aufgeführt und erklärt werden.

Doch wie gehe ich mit einem Kompass um? Mehr dazu im nächsten Post!

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