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Wilderness Blog Post - Nahrung

Der durchschnittliche Ruheumsatz berechnet sich aus 1 Kilokalorie pro Stunde - pro Kilogramm Körpergewicht. Im Schnitt sind dies ungefähr 3000 kcal beim Mann und 2000 kcal bei einer Frau. Natürlich steigt dieser Wert bei körperlicher Aktivität und kann so in einer hohen Leistungsphase auch ohne Probleme auf 6000 - 7000 kcal kommen. Wobei dies normalerweise die Obergrenze der Verdauungskapazität sowie der zu leistenden Arbeit ist.


In Notsituationen sollte somit die Aktivität nach Möglichkeit an das Nahrungsangebot angepasst werden um einen längeren Zeitraum zu überstehen!


Leider ist auch die Sauerstoffversorgung unserer arbeitenden Zellen begrenzt, so bekommt die Art des Brennstoffes eine besondere Bedeutung. Für eine hohe Leistung benötigen wir logischerweise auch einen hohen Kohlenhydratanteil als Energiequelle. Je länger jedoch die Leistungsdauer, desto niedriger die durchschnittliche Leistungsintensität. Hierbei bleibt der Körper unter seinem maximalen Sauerstoffaufnahmevermögen, und es werden mehr Fettanteile als Energiequelle genutzt um die Kohlenhydratvorräte zu strecken. Es stellt sich somit immer die Frage nach der richtigen Menge sowie der richtigen Zusammensetzung!

In extrem kaltem Klima wird ein hoher Fettgehalt benötigt, in heißem Klima sollte leichte, faserige Nahrung mit viel Flüssigkeit genutzt werden, um den Körper nicht unnötig zu belasten!

Um die Energiespeicher wieder aufzufüllen sollten zwei Mahlzeiten pro Tag angestrebt werden. Mindestens eine, nach möglichkeit abends, sollte warm sein. Dies wertet die Moral auf und entlastet den Körper bei der Wärmeproduktion. Mehrere kleine, und auch abwechslungsreiche Speisen sind jedoch immer noch das Ultimo. Sie machen dich belastungsfähiger.

Nahrung ist jedoch nicht gleich Nahrung. Sie kann nach ihrer Wirkung in zwei Gruppen unterteilt werden. Einmal die
Wirkstoffe, wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Nährstoffe, wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate, unsere Energieträger.

Die Wirkstoffe werden nur in wenigen Milli- Mikrogramm benötigt, sind dafür aber an fast allen Vorgängen des Stoffwechsels im menschlichen Körper maßgeblich beteiligt und können in der Regel vom Körper nicht selbst gebildet werden. Achte deshalb bei längerem „Aufenthalt“ auf ausreichende Versorgung mit Wirkstoffen. Hierzu kann auch in der Lebensmittelverarbeitung eine schonende Verarbeitung eingesetzt werden. Das Kochwasser könnte weiterverwendet werden, Obst und Gemüse sollte nicht überlagert sein und eigentlich nicht eingekocht werden, da viel Vitamin C zerstört wird.

Als bekanntester Vertreter der Nährstoffe im Bereich der Kohlenhydrate ist der Zucker zu nennen. Überwiegend ist er in Form von Stärke in unserer Nahrung vertreten. Sie halten wie angesprochen unseren körpereigenen Ofen am Laufen, denn mit ihnen wird unter Zuhilfenahme von Sauerstoff die Energie erzeugt und Proteine verarbeitet. Eine Übermenge an Kohlehydraten bewirkt jedoch Ablagerungen, Körperfülle und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Werden allerdings zu wenig Kohlenhydrate zugeführt, baut der Körper das eigene Protein ab und wandelt es in Energie um. Bei einem kompletten Nahrungsentzug wird der Organismus somit in den ersten Tagen die normalen Hungergefühle aufweisen, danach aber an den Abbau der Fettreserven gehen. In diesem Stadium verschwinden die Hungergefühle, hier muss jedoch mindestens ein Liter Flüssigkeit am Tag zugeführt werden. Nach maximal einem Monat beginnt der Körper Energie aus körpereigenen Eiweißen aufzubauen. Hier beginnt der Raubbau am Körper und das eigentliche Verhungern. Jedoch können bis zur Hälfte des Proteins und fast alle Fettzellen und Glykogene abgebaut werden, bis sich die Körperfunktionen merklich einschränken.

Fette hingegen sind bei den Menschen kein beliebtes Nahrungsmittel. Als konzentrierte Energiereserve sind sie für uns jedoch unentbehrlich. Im Weiteren sind noch die Ballaststoffe zu erwähnen, welche den Darm reinigen. Hierzu zählen Gemüse und Obst aber auch Vollkornprodukte. Unser Körper ist somit auf das tierische Eiweiß ebenso angewiesen, wie auf die Kohlenhydrate, aus denen er die für uns lebenswichtige Energie bezieht. Deshalb setzt sich deine Nahrung idealerweise aus 3/4 Kohlenhydrate, 1/4 Eiweiß und wenig Fett zusammen.

Unter den Bedingungen unter denen du dich bewegen wirst, wird vielleicht nicht immer das Beste als Nahrung zur Verfügung stehen, triff aber die beste Auswahl!


Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zusammenhang des Wassers mit der Nahrung, denn zum Verdauen wird Flüssigkeit benötigt. Ist Trinkwasser Mangelware, sollte somit auch mit der Nahrung etwas kürzer getreten werden.

Ist kein Wasser vorhanden, sollte auch nichts gegessen werden, es sei denn in der Nahrung befindet sich ein hoher Flüssigkeitsanteil!

Doch welche Möglichkeiten bestehen in Notsituationen an Nahrung zu gelangen? Mehr dazu im nächsten Post!

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