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Wilderness Blog Post - Nahrung wo und wie

Was ekelig aussieht muss aber nicht zwangsläufig auch ekelig schmecken! Abneigung und Ekel sind anerzogen!


Es stehen pflanzliche und tierische Nahrungsmittel zur Verfügung. In beiden Fällen sind die Chancen an Frischwasserstellen am besten, denn jedes Lebewesen und auch jede Pflanze benötigt mehr oder weniger Flüssigkeit. Aber auch Baue, Wildwechsel, freie Plänen mit viel Sonnenlicht sind erfogversprechend für verwertbares. Ebenso besteht bei beiden allerdings auch die Möglichkeit einen Schaden zu erleiden, sei es durch Gift oder vielleicht Angriff des Tieres. Somit sollte auch immer die nähere Umgebung beachtet werden. Pflanzen und auch Tiere sind abhängig von Boden, Wasser, der Luft und stehen in wechselseitiger Beziehung. Verschmutzungen durch Abgase, Öl und Pestizide beeinträchtigen unter anderem somit auch die Pflanze und die Tierwelt. Durch den Kot wilder Tiere können aber auch Würmer, Bakterien und Viren in das Umfeld und somit auch in, beziehungsweise auf die Pflanze gelangen.

Tierische Nahrungsmittel können gejagt, gesammelt oder mit Fallen zu Luft, Land und Wasser erlangt werden. Bei den pflanzlichen wiederum, kann zu Land und Wasser nur gesammelt werden. Da sich jedoch pflanzliche Nahrung in der Regel nicht wehrt und ohne größere Probleme eingesammelt werden kann, dürfte dies der leichtere Weg sein. Leider ist der Nährwert von Pflanzen geringer als der von Fleisch und die Gefahr um einiges höher eine giftige Art zu erwischen. Zudem erwarten dich natürlich, bedingt durch Jahreszeiten, Blütezeiten und Witterungsunterschiede, auch je nach Umgebung, verschiedene Nahrungsmittelgrößen. Was in unseren Bereichen nur einige Zentimeter Größe erreicht, kann woanders unter besseren Bedingungen vielleicht bis zu einem Meter in die Höhe schießen oder kaum sichtbar sein. Dies betrifft die Pflanzen- sowie auch die Tierwelt.

Versteift euch jedoch niemals auf den Erfolg einer Methode. Das Jagen, Fallenstellen und Sammeln sollte idealerweise kombiniert werden um die Chancen auf Nahrungsmittel zu erhöhen. Somit bietet es sich an, neben dem Jagen, auch in beiden Bereichen, pflanzlich sowie tierisch, zu sammeln, was man sowieso bei jeder Gelegenheit einfließen lassen kann. Sei es beim Erkunden des Geländes, beim Holz sammeln, Wasser holen, oder was auch immer.

Warte nicht mit deiner Nahrungssuche bis alle Vorräte aufgebraucht sind!


Im Sommer wird das pflanzliche Nahrungsangebot natürlich um ein vielfaches höher ausfallen als im Winter. In diesem Zeitraum ist es in der Regel am schmackhaftesten, da wichtige Nährstoffe vorhanden sind, welche im weiteren Wachstum der Pflanze verloren gehen. Ebenso gibt es aber auch Pflanzenbestandteile welche in der Entwicklungsstufe die höchste Anzahl an Nähr- Wirkstoffen besitzen. So sollten die Blüten zur Blütezeit, die Blätter davor und während, die Wurzeln im Frühjahr sowie Herbst und die Früchte zur Reife gesammelt werden.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass im Winter überhaupt nichts Grünes zu finden ist. Je nach Dicke der Schneeschicht und in Abhängigkeit von der Umgebung können Flechten, Wurzeln, Knollen, Brunnenkresse, Bachbunge aber auch Barbarakraut und Gänseblümchen vorhanden sein. Bei mehreren Millionen verschiedenen Pflanzenarten lässt sich in der Regel immer was finden. Somit stehen wir vor dem Problem erst einmal zu erkennen, welches Grünzeugs als giftig und welches als verwertbar anzusehen ist, um nicht in das breite Spektrum der Pflanzengifte zu gelangen. Vergiftungserscheinungen variieren von Erbrechen, Durchfall über Magenkrämpfe, Kopfweh, Auswirkung auf Herzschlag und Atmung, Halluzinationen, über die Bewusstlosigkeit bis in den Tod.

Auch scheinbar ungiftige Pflanzen können, in größeren Mengen verzehrt, unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen!


Sei deshalb um Abwechslung im Nahrungsangebot bemüht! Was regional vielleicht als ungiftig eingestuft wird, kann in anderen Gegenden extrem hohe Werte an Giftstoffen aufweisen. Ebenso können giftig eingestufte Pflanzen in anderen Regionen verwertbar sein oder jahreszeitlich Unterschiede in der Giftmenge besitzen. Selbst die Inhaltsstoffe verschiedener Abarten einer Pflanze können sich stark unterscheiden. Deshalb sollten bei der Bestimmung von Pflanzen immer mehrere Urteile eingeholt werden. Selbst bei essbaren Pflanzen können einige Teile giftig, andere essbar sein! Giftige Arten können allerdings durch entsprechende Behandlung wie wässern oder auskochen manchmal entgiftet werden. Doch wer kennt all die verwertbaren Pflanzen oder Maßnahmen zum Vorbereiten? Im Zweifel sollte, als letztes Mittel, vor der Verwertung immer ein Verträglichkeitstest erfolgen! Dieser gilt jedoch nicht für Pilze!

Jedes Teil einer unbekannten Pflanze gehört eigenständig mit dem Verträglichkeitstest geprüft!


Vor dem Test sollte, um den Magen zu leeren und ein „sicheres“ Ergebnis zu bekommen, acht Stunden lang nichts gegessen werden. Während dieser Zeit, kann jedoch schon der Geruch und die Hautverträglichkeit geprüft werden. Zur Geruchsprüfung zerreibt man ein Stück des zu prüfenden Materials zwischen den Fingern. Entsteht ein übler oder unangenehmer Geruch ist dieser Pflanzenteil vorsichtshalber nicht zu verwerten! Die Hautverträglichkeit ist der zweite Test. Hierbei wird ein Stück der Pflanze zerrieben und in die Ellenbeuge geklemmt. Zeigt sich eine Hautreaktion ist das Material ebenfalls nicht verwertbar! Sind die ersten Tests erfolgreich verlaufen wird ein kleiner Teil des Materials an die Lippen gehalten, brennt oder juckt es? Erfolgt hier auch nach drei Minuten keine Reaktion, wird das Gut auf oder unter die Zunge gelegt. Ist hier nach 15 Minuten keine Reaktion erfolgt, wird das Testmaterial durchgekaut und für weitere 15 Minuten im Mund behalten. Bei fehlender Reaktion kann die Probe geschluckt werden. Danach sollte man zur Sicherheit acht Stunden verstreichen lassen. Sollten in dieser Zeit unerwünschte Reaktionen auftreten, ist, wenn die Möglichkeit besteht, ein Erbrechen herbeizuführen. Ist die Nahrung noch nicht komplett im Magen verarbeitet kann vielleicht etwas von der Substanz reduziert werden. Unter Umständen erreichst du dadurch eine leichte Verbesserung der Situation.

Die durchschnittliche Verdauungszeit für Kohlenhydrate liegt bei 2-3 Stunden, bei fettem Fleisch hingegen bis zu 8 Stunden. Ist diese Zeit überschritten, kann die Körperreaktion nur durchgestanden werden, denn das Erbrechen beinhaltet jetzt auch nicht mehr den geringsten Erfolg!


Passiert jedoch nichts, kann eine größere Portion gegessen werden, auf welche man zur Vorsicht weitere acht Stunden verstreichen lässt, bevor der Pflanzenteil als verträglich anzusehen ist.

Dem Ein oder Anderen mag die ständige Wartezeit lange vorkommen, da die durchschnittliche Verdauungszeit ja drei bis vier Stunden beträgt, aber wir wollen auf der sicheren Seite bleiben. Gleichzeitig sollten immer geringe Mengen des Testgutes genutzt, und beim Eintreten von negativen Auswirkungen der Test abgebrochen werden. Zudem sollte dieser Test nie bei Pilzen oder Tieren angewendet und immer die Reihenfolge beachtet werden. Nach jeder einzelnen Prüfung darf nur fortgefahren werden, wenn keine negativen Auswirkungen zu bemerken sind. Lasse dir Zeit, taste dich langsam vorwärts und versuche wirklich nur kleine Mengen!
Zusätzlich gibt es auch einige Grundregeln die man sich zu eigen machen kann. Sie gelten jedoch nur als Grobregeln, denn Ausnahmen bestätigen immer die Regel!

  • Bekannte essbare Pflanzen sind deine bevorzugte Nahrung!

  • Meide Pflanzen mit milchigem Saft oder Nesselhärchen, es sei denn, sie sind eindeutig als essbar bekannt!

  • Meide Pflanzen mit bitterem Geschmack!

  • Meide grell gefärbte sowie aasfressende, kränkliche - übelriechende - verschleimte Tiere, stechende oder beissende Insekten!

  • Verwerte tierisches Material baldmöglichst und koche es gut ab!

  • Was Fell und Federn hat, kann gegessen werden!

  • Was Rotwild oder Affen fressen kann der Mensch auch verwerten!

  • Unbekanntes, wenn nötig, nur nach bestandenem Verträglichkeitstest nutzen!

  • Willst du auf der sicheren Seite sein - Iss nur das, was du kennst und verwende keine unbekannten Pflanzen auch nicht für Gebrauchsgegenstände!

    Doch welche Möglichkeiten bestehen durch Jagen und Fallenstellen effektiv und schnell tierische Nahrung zu Erlangen? Mehr dazu im nächsten Post!

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